Auch Sport in der Mittagspause oder zwischendurch hat sich bei einigen Kollegen inzwischen durchgesetzt.
Aber einige Mitarbeiter haben das mit den Routinen inzwischen auch einfach völlig aufgegeben. So schreibt eine Kollegin in der Umfrage: „Make-up? Seit Wochen nicht benutzt! Frisur? Ich bin froh, wenn ich meine Haare alle paar Tage wasche! Sich jeden Morgen frische Kleidung anziehen? Please… hold my Jogginghose!“
Und dann gibt es da noch die Katzenbesitzer. Der eine schreibt resigniert: „Katze sitzt mit auf dem Tisch und ich lasse sie einfach machen.“ Und die andere nutzt das Homeoffice als Erziehungslager für die Vierbeiner: „Keine Routine für mich, aber für meine Katzen. Bisher hat mich ‚evil cat‘ immer um 6 Uhr geweckt, weil sie Hunger hatte. Da ich ja ins Büro musste, musste ich sie zwangsläufig auch kurz darauf füttern. Das Homeoffice habe ich – zu ihrem Leidwesen – genutzt, um die Fütterungszeit nach hinten zu verschieben. Sie war anfangs ‚not amused‘, hat sich mittlerweile aber ganz gut daran gewöhnt. Jetzt nervt sie mich nur noch jeden zweiten Tag um 6 Uhr.“
Der Rest der Befragten genießt vor allem die Tatsache, seine Routinen und Rituale dank Homeoffice flexibler handhaben zu können: Erst eine oder zwei Stunden arbeiten und dann Frühstück. Oder auch E-Mails lesen beim Zähneputzen, um am Schreibtisch die Zeit zu sparen. Oder auch: „Nicht vor, sondern nach der Arbeit zu duschen und richtige Klamotten anzuziehen.“
Und dann gibt es da noch die neuen Routinen, auf die jeder gut verzichten könnte: Den Rechner schon ewig vor Arbeitsbeginn anzuschalten, um sich für die Anmeldungen in den gefühlt zahllosen Anwendungen vorzubereiten. Sich mehrfach am Tag bei den Kindern für böse Wörter und Flüche entschuldigen zu müssen, weil das eine oder das andere System in die Knie geht, bevor man den „speichern“-Button drücken konnte. Zwanghaft zu kontrollieren, ob der Handyton angeschaltet ist, um keinen dienstlichen Anruf zu verpassen. Zwar lief die Umstellung aufs Homeoffice bei uns viel reibungsloser als wir alle erwartet haben (weil unsere IT ziemlich toll ist), aber die Systeme sind eben nicht dafür entwickelt worden, dass 80 Mitarbeiter remote darauf zugreifen.
Übrigens, von einem neuen Ritual hoffen wir, nach der Homeofficezeit genaueres zu erfahren (oder vielmehr zu probieren): „Ich mache jetzt Gin selbst“, verriet ein Kollege in der Umfrage, nur um dann direkt anzuhängen: „Probiere ihn aber immer erst nach der Arbeit ????.“
In diesem Sinne: Prost und passt gut auf euch auf!